August und das Gold der Sachsen

Dokumentation | Nov. 2021

Über den Film

Sie sollten die wertvollsten Kunstschätze Europas an den Dresdner Hof holen – dies war der Auftrag des sächsischen Herrschers August III. im 18. Jahrhundert. So brachte eine Schar gewiefter Kunstagenten Diamanten und prunkvolle Gemälde an die Elbe. Das Grüne Gewölbe und die Galerie Alte Meister zeigten nun, dass Dresden den Kunstmetropolen Versailles und Wien ebenbürtig war.

Während Preußens König Friedrich der Große seine Agenten zum Spionieren durch ganz Europa aussandte, ließ der sächsische Herrscher August III. sie durch Ateliers, Paläste und Galerien streifen – in der einen Hand einen Beutel prall gefüllt mit Goldmünzen, in der anderen einen königlichen Geheimauftrag mit der Anweisung, die wertvollsten Kunstschätze um Diamanten, Statuen und Gemälde aufzuspüren und sie möglichst günstig zu kaufen.

Die Prunklust von August dem Starken und August III. hatte allerdings ihren Preis. Der Kauf erlesener Kunstschätze war nur mittels millionenschwerer Kredite möglich. 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges, lag Dresden in Schutt und Asche, König August III. war tot und in der Staatskasse klaffte ein Loch von mehr als 30 Millionen Reichstalern – rund 300 Tonnen Gold.

Händeringend suchten die Finanzbeamten nach einem Schuldigen. Und da inzwischen alle Verantwortlichen gestorben waren, ergriff man nun den einzigen, der gerade greifbar war: den künstlerischen Berater des Königs, Carl Heinrich von Heineken. Die Anklage lautete: Der Gelehrte soll mehrere Millionen Taler aus der Hofkasse veruntreut haben. Unter Hausarrest gestellt, sah Heineken seinem Prozess entgegen, bei dem es um Kopf und Kragen ging.

Als kenntnisreicher Insider der Kunstmachenschaften erzählt Heineken seinen persönlichen Getreuen – einem Maler und einem Sekretär –, was die Kunstagenten alles unternahmen, um die Prunk- und Kunstsucht der sächsischen Herrscher zu stillen und in welchem Umfang die Sachsenfürsten die Plünderung der Staatskassen zu verantworten hatten.

Team

BUCH & REGIE – Andrea Oster
KAMERA – Thomas Beckmann
TON – Miles Plahuta, Falko Hackebeil
CARL HEINRICH VON HEINEKEN – Sebastian Herrmann
SEKRETÄR – Robert Herrmanns
MALER/GEMÄLDE – Artourette
SCHNITT – Sebastian Scholz
KOSTÜM – Ella Späte
MASKE – Nadine Tschöpe
ANIMATION – Igor Mariniuk
TONMISCHUNG – Peter Riegel
PRODUCER – Fynn Siemoneit
PRODUKTIONSLEITUNG – Katja Aischmann (Tellux), Evelyn Wenzel (MDR)
PRODUZENT – Volker Schmidt-Sondermann
REDAKTION – Anaïs Roth, Dr. Ulrich Brochhagen

Eine Produktion der Tellux Dresden im Auftrag des MDR in Zusammenarbeit mit ARTE.

45 und 52 Min. | Erstausstrahlung ARTE: 20. November 2021

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