Die Tränen der Kinder. Wochenkrippen in der DDR

Dokumentation | Aug. 2021

Über den Film

Die Geschichte beginnt in den frühen fünfziger Jahren. Noch ist die DDR jung und was sie vor allem braucht, sind Arbeitskräfte. Es geht um den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft. Auch die Frauen müssen mit ran. Es gilt die 6-Tage-Woche. Doch wohin mit den vielen Säuglingen und Kleinkindern, wenn die Muttis bereits wenige Wochen nach der Geburt wieder zur Arbeit gehen müssen? Die rettende Idee für die junge Republik scheint einfach und effizient zugleich: Die Wochenkrippe wird aus der Taufe gehoben. Jeder kann jetzt sein Kind am Montag früh ab 5 Uhr in einer solchen Einrichtung abgeben und am Freitag gegen 18 Uhr wieder abholen. Nicht selten holen die berufstätigen Eltern ihre Kinder erst am Samstagmittag ab. Garantiert waren dann die Haare frisch gewaschen, die Fingernägel geschnitten und gegessen hatten die Kinder auch schon.

Hunderttausende Kinder ereilte dieses Schicksal in der DDR. Es war ein Betreuungs- und Erziehungsmodell, das bis in die achtziger Jahre hinein immer weiter perfektioniert wurde.

Doch die Wochenkrippen haben auch eine dunkle Seite. Viele der ehemaligen Kinder beklagen bis heute schwere seelische Schäden, die in der frühen Phase ihrer Kindheit begründet liegen.

Der Autor Steffen Hengst und seine Kollegin Katja Aischmann treffen ehemalige Wochenkrippenkinder, Erzieherinnen und Eltern und werden gemeinsam mit ihnen ein bisher unbekanntes Kapitel DDR-Geschichte erzählen.

Team

BUCH – Katja Aischmann, Steffen Hengst
REGIE – Volker Schmidt-Sondermann
KAMERA – Martin Bochmann
TON – Lutz Leischke
SCHNITT – Sebastian Scholz
GRAFIK – Igor Mariniuk
MUSIK – Robert Papst
SPRECHER – Thomas Arnold
PRODUKTIONSLEITUNG – Evelyn Wenzel (MDR), Christina Baacke (Tellux)
PRODUZENT – Volker Schmidt-Sondermann
REDAKTION – Anaïs Roth

Bildrechte Titelbild: Bundesarchiv, Bild 183-53169-0011 / CC-BY-SA 3.0

Eine Co-Produktion der Tellux Dresden und des MDR, gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung

45 Min. |  Erstausstrahlung im Ersten: 3. August 2021

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